Guilhem Terrail wurde in Les Lilas im französischen Departement Seine-Saint-Denis geboren. Er erhielt bereits mit fünf Jahren Klavierunterricht, sang in mehreren Kinderchören und wurde früh mit solistischen Aufgaben betraut. Im Alter von zwölf Jahren sang er als Solist bei einer Aufführung von Britttens Noye's Fludde im Amphithéâtre der Opéra Bastille.
Er studierte Gesang am Konservatorium von Pantin, wo er als Bariton ausgebildet wurde und schloss 2002 mit dem Diplôme d'études musicales ab. Darüber hinaus studierte er Chorleitung und Musikpädagogik und schloss sein Diplom mit Auszeichnung ab. Im Rahmen seiner Studiums der Musikpädagogik entdeckte Guilhem Terrail seine Countertenorstimme, ließ diese zwei Jahre lang von Robert Expert ausbilden und besuchte Meisterkurse bei Cynthia Jacoby und Estelle Béréau. Guilhem Terrail etablierte sich schnell als Solist im Konzert- und Opernfach, wo er ein umfangreiches Repertoire singt Er gewann den Ehrenpreis des Léopld Bellan Wettbewerbs 2013 und zwei erste Preise beim Internationalen Gesangswettbewerb von Vivonne 2014.
Guilhem Terrail sang das Alt-Solo in Bachs Johannes-Passion in der Chapelle Royale im Schloss von Versailles und nahm die CD „Les filles du Rhin“ mit dem Ensemble Pygmalion unter Raphaël Pichon auf. Er sang die Titelpartie in Stradellas San Giovanni Battista beim Festival de Guimaëc, übernahm die Partie der Hexe in einer Produktion von Purcells Dido and Aeneas mit dem Orchester Le Capriccio Français und sang die Messe de Notre-Dame von Guillaume de Machaut mit dem Ensemble Gilles Binchois unter Dominique Vellard.
Als souveräner Interpret der zeitgenössischen Musik übernahm Guilhem Terrail im letzten Moment die Hauptpartie des Aymar in Oscar Bianchis Thanks to my eyes in der Inszenierung von Léo Warynski und mit dem Ensemble Modern beim Festival Musica in Strasbourg. 2014 kreierte er die Rolle des Tambourmajors in Aurélien Dumonts Oper Chantier Woyzeck mit der Péniche Opéra im Théâtre Jean Vilar in Vitry. Er singt regelmäßig mit dem Ensemble Le Balcon unter der Leitung von Maxime Pascal, war in Garras de oro von Juan Pablo Carreño in Paris und auf einer Kolumbien-Tournée sowie als Nico in Fernando Fiszbeins Oper Avenida de los Incas 3518 im Pariser Théâtre de l'Athenée Louis-Jouvet zu erleben.
2015 debütierte Guilhem Terrail als Henri III in Wolfgang Mitterers Oper Massacre mit dem Ensemble Remix unter Peter Rundel am Théâtre du Capitole de Toulouse. In der Uraufführungsproduktion der Oper Giordano Bruno von Francesco Flidei in der Inszenierung von Antoine Grindt und unter der Leitung von Peter Rundel gastierte er mit der Partie des Papstes Clemens VIII in der Casa de Música in Porto, im Piccolo Teatro Strehler di Milano, dem Teatro Valli in Reggio Emilia und beim Festival Musica in Strasbourg. Diese Produktion wurde im Frühjahr 2016 am Théâtre de Gennevilliers und am Théâtre de Caën gezeigt.
Guilhem Terrail sang Aufführungen von Heinz Holligers Beiseit und Matthias Pintschers The Garden sowie die Partie des Evangelisten in der Uraufführung der Markus-Passion von Michael Levinas. Beim Festival Folies d'O in Montpellier war er im Sommer 2017 als Orlofsky in Die Fledermaus zu erleben. An der Deutschen Oper Berlin debütierte er im Juni 2019 in Delirio, einer Händel-Überschreibung von Zad Moultaka. 2019/2020 verkörperte er die Partie des Narrateur in der Uraufführungsproduktion von Francesco Filideis Oper L'inondation an der Pariser Opéra Comique und gastierte mit dieser Partie an der Opéra de Rennes und der Angers Nantes Opéra.
Sein für das Frühjahr 2021 geplantes erneutes Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin als 2. Dienerin in Aribert Reimanns L’Invisible
fiel der Pandemie zum Opfer. In der Saison 2021/2022 gastierte er in der Uraufführungsproduktion von Sivan Eldars Like flesh an den Opernhäusern in Lille und Montpellier. 2022/2023 singt er an
der Opéra Comique erneut den Narrateur in Filideis L’inondation und wird mit dieser Produktion am Théâtre de la Ville de Luxembourg gastieren.
Guilhem Terrail arbeitet darüber hinaus als Dirigent zweier Vokalensembles in Paris. Er dirigiert den Choeur de l’université Paris 1 Panthéon-Sorbonne und leitet, gemeinsam mit seiner Frau, der Sopranistin Estelle Béréau, den Kammerchor Calligrammes.
G. Benjamin | Written on Skin | Boy* |
O. Bianchi | Thanks to my eyes | Aymar |
B. Britten | A Midsummer Night's Dream | Oberon |
Death in Venice | Apollo* | |
A. Dumont | Chantier Woyzeck (UA) | Tambourmajor |
J. P. Carreño | Garras de oro (UA) | Countertenor |
F. Filidei | Giordano Bruno (UA) | Papst Clemens VIII. |
L'inondation (UA) | Narrateur | |
F. Fiszbein | Avenoda de los Incas 3518 | Nico |
P. Glass | Akhnaten | Akhnaten (Cover) |
C. W. Gluck | Orfeo ed Euridice | Orfeo* |
G. F. Händel | Giulio Cesare in Egitto | Tolomeo |
Rinaldo | Goffredo* / Eustazio* | |
G. F. Händel / Z. Moultaka | Delirio | Countertenor |
C. Monteverdi | L'incoronazione di Poppea | Ottone |
W. Mitterer | Massacre | Henri III. |
W. A. Mozart | Mitridate, re di Ponto |
Farnace* |
H. Purcell | The Fairy Queen |
Countertenor |
Dido and Aeneas |
Spirit / Sorceress |
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Pausanias, the Betrayer |
Countertenor |
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G. Rossini | Semiramide |
Arsace (studiert) |
A. Stradella | San Giovanni Battista | Giovanni |
J. Strauss | Die Fledermaus |
Orlofsky |
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* in Vorbereitung |
J. S. Bach | Johannes-Passion | |
Matthäus-Passion | ||
Messe in h-moll | ||
Magnificat | ||
diverse Kantaten | ||
M. Duruflé | Requiem | |
G. F. Händel | The Messiah | |
J. Haydn | Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze | |
F. Mendelssohn Bartholy | Elias | |
G. B. Pergolesi | Stabat Mater | |
G. Verdi | Messa da requiem (Auszüge) | |
A. Vivaldi | Gloria | |
Nisis Dominus | ||
Stabat Mater |
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